In diesem Augenblick ertönt der nächste
Kanonenschuss, und eine Kugel durchschlägt das Kreuzbramsegel am
Besanmast. Zurück bleibt ein kreisrundes Loch im Segeltuch. Die Kugel
der zweiten Kanone schlägt backbord neben dem Heck der „Norfolk“ ein,
und wieder folgt eine Wasserfontäne. Callum Milton schaut zum Kapitän,
der seelenruhig in seine Westentasche greift und seine goldene
Taschenuhr herausholt. „Etwa acht Minuten oder vier Schuss noch, dann
sollten wir außerhalb der Reichweite ihrer Kanonen sein.“ |
Heinz Meistermann:
Norfolk.
Reisen und Abenteuer des Simon Brown.
Band 2.
Verlag 28 Eichen, Barnstorf 2016. 300 S. 19,95 €.
Format 15,5 x 22, 475 g. Softcover
ISBN-13: 978-3-96027-099-7
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Was bisher geschah
Als drittes Kind des Weinkellereibesitzers
Balthasar Braun und der aus London stammenden Josephine-Christine
erblickt Simon Balthasar Braun am 27. Mai 1812 in Mainz das Licht
der Welt. Zusammen mit seinen Geschwistern Christoph und Josephine
wird er von dem belgischen Privatlehrer Rudolf Vonecken erzogen, der
für die damaligen Verhältnisse sehr moderne und weltoffene Ansichten
vertritt. Im Alter von zwölf Jahren begleitet Simon seinen Vater auf
eine Geschäftsreise nach London. Über mehrere Wochen taucht er im
Geschäft seines Großvaters Simon Hill tief in die Welt der Weine und
Spirituosen ein. Auf einer seiner Erkundungstouren durch London
lernt er die gleichaltrige Inderin Marala kennen, die ihm ihre Stadt
zeigt.
Wieder zu Hause am Rhein macht Simon die Bekanntschaft des
geheimnisvollen Holländers Jan ter Bruggen, eines erfahrenen
Weltumseglers, der sich auf einem kleinen Weingut in der Nähe zur
Ruhe gesetzt hat. Durch den Kontakt mit dem Holländer wächst in
Simon über die Jahre eine unbändige Neugier auf die große weite
Welt. Doch letztlich ist es ein Brief von Marala, der ihn bewegt,
nach London zu reisen, um danach nach Amerika auszuwandern. Während
des Wiedersehens verliebt er sich in die junge Frau, die allerdings
von ihren Eltern bereits anderweitig versprochen wurde. Marala muss
gehorchen und Simon geht an Bord der „Whitecap“, eines Segelschiffs,
das ihn nach Boston bringt.
Auf der Überfahrt macht Simon die Bekanntschaft des Bankiers
Alastair Rowley und seiner jungen Gattin Lindsay, die ihn einladen,
in Amerika in ihrem Hause zu wohnen. Er nennt sich von nun an Simon
Brown, absolviert ein Studium in Harvard und findet neue Freunde.
Doch unglücklicherweise kommt er wiederholt dem skrupellosen
Werftbesitzer Alexander Rickleby in die Quere. Als Rickleby
beschließt, Simon beseitigen zu lassen, sieht dieser sich gezwungen,
die Flucht zu ergreifen. Im letzten Augenblick gelingt es ihm, sich
auf die „Norfolk“ zu retten, ein Handelsschiff auf dem Weg nach
China. |