Verlag 28 Eichen |
Betje Wolff
Betje Wolff |
Aagje Deken
Betje Wolff, geb. Bekker / Beker als Autorin im Verlag 28 Eichen
Deken / Wolff:
Sara Burgerhart..
Aagje Deken |
Betje Wolff, geborene
Elizabeth Bekker (* 24. Juli 1738 in Vlissingen; †
5. November 1804 in Den Haag) war eine bekannte niederländische
Schriftstellerin. Bekker (Eli[abeth, verehelichte Wolff), ausgezeichnete holländi[che Schrift-[tellerin, geb. 24. Juli 1738 zu Vli[[ingen. Vereint mit ihrer gei[treichen Freundnin Agathe Decken (geb. 10. Dezember 1741) [chrieb sie Romane, von denen einige, wie z.B. "Historie van Willem Levend" (Am[terdam 1785); "Historie van Sara Burgerhart" (ebend. 1790); "Abraham Blankaart" (ebend. 1787) und "Cornelie Wildschut" (ebend. 1793-96), in Holland für kla[[i[ch gelten. Während des Krieges mit England flüchteten beide Frauen nach Frankreich und kehrten erst 1795 nach dem Haag zurück, wo Eli[abeth B. (am) 5. November 1804 und im [elben Jahr am 14. November auch ihre Freundin [tarb. Eine Anthologie aus ihren Werken veran[taltete van Bloten 1866. Deken (Agathe), niederländi[che Dichterin, geb. 10. Dezember 1741 bei Am-[telveen, gest. 14. November 1804. Sie [chuf mit ihrer Freundin Elisabeth Bekker (s.d.) in gemein[chaftlichem Streben den holländi[chen Originalroman und wußte Per[onen aus allen Ge[ell[chafts[chichten ihres Heimatlandes mei-[terhaft zu zeichnen. Außer zahlreichen Romanen [chrieb [ie religiö[e Lieder und "Liederen voor den Boerenstand" (1804) [owie "Liederen voor Kinderen".
Spamers Illustrirtes
Konversations-Lexikon,
Bekker [...] Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 578-579.
Deken, Agatha, niederländ. Schriftstellerin, geb. 10. Dez. 1741 bei Amstelveen unweit Amsterdam, gest. 14. Nov. 1804 im Haag, ward als dreijährige Waise in das Waisenhaus der Rhynsbunger Kollegianten zu Amsterdam aufgenommen und dort erzogen. Einige ihrer poetischen Versuche bewogen die Amsterdamer literarische Gesellschaft Diligentiae omnia für ihre weitere Ausbildung zu sorgen. Sie kam als Gesellschafterin zu Maria Bosch (geb. 1741, gest. 19. Nov. 1773), die, ebenfalls Dichterin, ihre Freundin wurde. Ihre gemeinschaftliche Arbeit sind die »Stichtelijke gezangen« (Amsterd. 1775). Nach dem Tode des Predigers Wolff (1777) wurde sie von dessen Witwe, der Schriftstellerin Elisabeth Bekker (s.d.), als Gesellschafterin aufgenommen und trat zu dieser bald in ein herzliches Freundschaftsverhältnis, das bis zu dem fast gleichzeitig erfolgten Tode beider Frauen andauerte. Sie schrieben gemeinschaftlich eine Reihe von Romanen (weiteres s. Bekker 2) und die »Economische liedjes« (1781). Die D. schrieb noch allein: »Liederen voor den boerenstand« (Leiden 1804) und »Iets voor oudersen kinderen« (das. 1805). Vgl. Frijlink, Elisabeth Wolff, geb. Bekker,en Agatha D. (Amsterd. 1862–63, 2 Bde.). Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 596.
Bekker, Elisabeth, Gattin des Predigers Adrian Wolf, und Verfasserin vieler Gedichte und Romane, ist 1733 in Vließingen geboren. Schon als sehr junges Mädchen machte sie sich durch eine scharfe, sogar satirische Beobachtungsgabe, und durch eine lebhafte Phantasie bemerklich, außerdem besaß sie ein ungemeines Talent für die Aneignung fremder Sprachen. Das Erste, womit sie auftrat, war ein Gedicht in vier Gesängen, Walcherin 1769; demselben folgten schnell mehrere andere größere und kleinere. Die eigentliche Periode ihrer literarischen Thätigkeit aber datirt sich von dem Jahre 1776, wo sie durch den Tod ihren Gatten verlor und ihren fernern Aufenthalt bei ihrer Freundin Anna Deken nahm. Sie gaben 1781 zusammen eine Sammlung kleiner Lieder unter dem Titel: ökonomische Liedjes heraus, die sich durch Natürlichkeit und[488] Einfachheit vortheilhaft bekannt gemacht haben. Demnächst erschienen drei Romane von ihnen: Historie van Willem Levend, 8 Bände, 1785; Historie van Clara Burgerhart, 2 Bände 1790 und Brieven van Abraham Blankaarta an Cornelia Wildschut, 3 Bände 1789. Die Anerkennung, deren sich alle diese Werke zu erfreuen hatten, war eine allgemeine; dennoch waren die Ansprüche beider Verfasserinnen immer so bescheiden gewesen, daß Madame Bekker noch in ihren letzten Lebensjahren, um nicht Mangel an den nothwendigsten Bedürfnissen zu leiden, zum Uebersetzen englischer Romane ihre Zuflucht nehmen mußte. 1778 erschien von ihr Smollet's Roman: der geistliche Don Quixote in 3 Bänden und 1800 dessen Heinrich in 4 Bänden; auch bei diesen Arbeiten stand ihr Anna Deken bei. Beide starben 1894, wenige Tage nach einander; die amsterdamer Kunstakademie beging zu ihrem Andenken ein Trauerfest, und zahlreiche Reden und Gedichte feierten die beiden Freundinnen, die selbst der Tod nicht zu trennen vermocht hatte. X. Damen Conversations Lexikon, Band 1. Leipzig 1834, S. 488-489.
Deken, Agathe, eine treffliche holländische Dichterin, deren in diesem Werke bereits in der Biographie der Elisabeth Bekker (s. d.) rühmlich erwähnt wurde, war am 10. December 1741 zu Amstelveen bei Amsterdam geboren. Ihre durch Unglücksfälle in Armuth gerathenen Eltern verlor sie früh und kam als Kind von 3 Jahren in ein Waisenhaus zu Amsterdam. Hier erhielt ihr Charakter frühzeitig eine ernste und fromme Stimmung, und schon im zarten Alter zeichnete sie sich durch Anlagen zur Dichtkunst aus, was ihr die Unterstützung der literarischen Gesellschaft »diligentiae omnia« (Alles für den Fleiß) erwarb. Später wurde sie die Gesellschafterin einer jungen Dame, Namens Maria Bosch, welche gleichfalls die Dichtkunst liebte und ausübte. Ihr wurde sie die zärtlichste Freundin, und pflegte die Leidende mit inniger Sorgfalt bis an deren Tod 1773. Nach ihrem Tode gab sie eine Sammlung Gedichte, welche beide gemeinschaftlich verfaßt, unter dem Titel:[101] »erbauliche Lieder« heraus, die allgemeine Theilnahme fanden. – Bald darauf fand sie in der Predigerswitwe Elisabeth Bekker eine gleichgestimmte Freundin und Lebensgefährtin. Mit ihr brachte sie mehrere Jahre auf dem reizenden Landhause Lommerlust zu. – Hier wurden beide durch Vereinigung ihrer schönen Talente die Schöpferinnen des holländischen Originalromans. Wenn auch in ihrem Charakter verschieden; denn Elisabeth war lebenslustig, heiter, satirisch, Agathe dagegen sanft, ernst-religiös, lebten sie doch in inniger, ungetrübter Freundschaft 28 Jahre bei einander, im Glück und Unglück gleich unwandelbar. – Die Ereignisse der damaligen Zeit bewogen die beiden Freundinnen 1787 nach Frankreich auszuwandern. In ländlicher Muße huldigten sie wieder der Poesie, und eine Frucht ihrer Weihestunden sind die »Wandelingen door Bourgogne« (Haag, 1789). Während der Schreckensherrschaft in Frankreich kam Elisabeth durch einige Aeußerungen in drohende Lebensgefahr; nur ihre Geistesgegenwart rettete sie von der Guillotine. Beide Freundinnen kehrten jetzt nach Holland zurück, fanden sich hier aber plötzlich dem Mangel Preis gegeben, da ein treuloser Freund Elisabeth um ihr ganzes bedeutendes Vermögen und Agathe um ihre Habe gebracht hatte. Aber auch dieses Mißgeschick entmuthigte sie nicht und band ihr ferneres Loos nur desto inniger an einander. Beide Freundinnen beschäftigten sich jetzt mit Uebersetzungen englischer Romane, doch behielt Agathe noch Muße genug, mehrere patriotische und religiöse Gesänge zu verfassen, die noch jetzt geschätzt werden. – Zu den Mühseligkeiten der harten Prüfungen gesellte sich nun bald auch die Last der Jahre und Kränklichkeit. Elisabeth starb den 5 November 1807 in den Armen der Freundin. Das Dasein beider Frauen war aber so in einander verwachsen, daß Agathe die geliebte Geschiedene unmöglich lange überleben konnte. Sie folgte der bis zum Tode gleich Getreuen, gleich Liebevollen, bereits am 15. desselben Monats. Man begrub sie, die sich im Leben nicht trennten, neben einander auf dem Kirchhofe zu[102] Scheveningen. – Die batavische Gesellschaft, so wie mehrere gelehrte patriotische Männer feierten das Andenken der vaterländischen Dichterinnen auf würdige Weise. Noch ist ihr Name von ihrem Volke nicht vergessen. – Agathe besaß eine edle Seele, voll Frömmigkeit, Wohlwollen, Sanftmuth und Liebe. – Als Religionsdichterin wird sie noch lange im Gedächtnisse ihrer Landsleute fortleben. B. Damen Conversations Lexikon, Band 3. [o.O.] 1835, S. 101-103.
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