Verlag 28 Eichen |
Mathilde Fibiger |
Mathilde Fibiger
Clara Raphael.
Zwölf Briefe.
Zum ersten Mal in meinem Leben macht es mir Kummer, daß ich kein Mann bin. Wie arm und inhaltslos ist doch unser Leben gegen das der Männer! Ist es gerecht, daß die Hälfte der Menschheit von geistiger Beschäftigung ausgeschlossen ist? Oder hat unser Herr uns wirklich aus geringerem Stoff geschaffen als die Männer (was ich einen der interessantesten Herren hier in vollem Ernst behaupten hörte)? Müssen wir uns also damit begnügen, automatisch die triviale Arbeit auszuführen, die uns im Leben zugewiesen wird? Hat unser Geist denn keine Kraft und unser Herz keine Begeisterung? O doch, aber das eigentliche Leben in uns ist nicht zu Bewußtsein gekommen, unser Geist ist gefangen, und das Vorurteil steht am Gefängnistor Wache!
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Mathilde Lucie Fibiger,
Fibiger [...] 2) Mathilde, dän. Schriftstellerin, geb. 13. Dez. 1830, gest. 17. Juni 1872, rief durch ihre an sich unbedeutende Schrift »Klara Raphael, 12 Briefe« (1850), in der in Dänemark zum ersten Male die Frauenfrage aufgerollt wurde, eine lebhafte literarische Fehde hervor. Spätere Arbeiten blieben ziemlich unbeachtet. Ihrer Idee getreu wirkte sie praktisch als erste dänische Telegraphistin und Mitbegründerin des Frauenvereins (1871). Vgl. Margarethe Fibiger, Klara Raphael-Mathilde F. (Kopenh. 1891). Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 535-536. |
Foto aus dem Jahre 1853 (retuschiert) |