| 
	
		|  
Coverfoto: Olaf R. Spittel (2007 / 2008). Erstveröffentlichung des Originals: A. Conan Doyle:A Duet with an Occasional Chorus.
 Grant Richards, London 1899.
 Deutsche Erstausgabe: A. Conan Doyle.Ein Duett. Roman. Wiener Verlag, Wien und Leipzig 1908
 | 
Sir Arthur Conan Doyle: Ein DuettRoman einer Ehe. Originaltitel: A Duet with an 
Occasional Chorus (1899)
 Übersetzung aus dem Englischen von Leopold Rosenzweig
 Sir Arthur Conan Doyle: Ausgewählte Werke, Band 15
 Herausgegeben von Olaf R. Spittel
 Verlag 28 Eichen, Barnstorf 2008. 232 S. 2 Format 12 x 19, 253 g. Softcover
 ISBN: 978-3-940597-09-0
   
Email an den Verlag 
  
 
Mein geliebter Frank! Wir mußten beinahe um den Arzt 
schicken, als wir Deinen lieben, lieben, dummen Brief bekamen. Mama rang auf dem 
Sofa nach Atem, während ich ihr einzelne Stellen daraus vorlas. 
 Sir 
Arthur Conan Doyle,
1859 - 1930 
  |  Nach einem guten Viertel der Lektüre 
			unterbrach ich, etwas enttäuscht über Doyle, der längst zu meinen 
			Lieblingsautoren gehört. Dann folgte ich der Anregung meiner Frau, 
			die Gutes zu späteren Kapiteln zu berichten wußte.In der Tat, ziemlich sorglos um eine durchgeplante Handlung reiht 
			der große Menschenkenner Episoden einer Beziehung zwischen Verlobung 
			und erstem Nachwuchs aneinander, führt mit anderswo nicht 
			verwendbaren Resten in Form übrigens brillanter Stadtführerliteratur 
			seitenweise Exkurse und erweist sich, zumindest in der hier 
			neuaufgelegten deutschen Übersetzung von 1909, nicht sonderlich 
			originell im Nachzeichnen von Verliebtensprache. Doyle war eben kein 
			Emo.
 Aber er war allem Anschein nach ein Mensch mit einer ganz 
			umwerfenden praktischen Menschenliebe und einem Blick voller 
			Einfachheit und Maß auf die menschlichen Verhältnisse. So kann man 
			seine Szenen einer Ehe ganz anders als den Film dieses Namens fast 
			als einen Ratgeber benutzen für Menschen, die eine Liebe im Alltag 
			zu pflegen und am Leben zu erhalten streben. Warum soll Literatur so 
			etwas nicht leisten? Doyle hätte über Puristen der "zweckfreien" 
			Kunst weise gelächelt. Eine Kunst, die nicht den Menschen im Zentrum 
			hat, marginalisiert sich selber.
 Einige Großabschnitte immerhin sind auch unter erzähltechnischen 
			Gesichtspunkten meisterhaft durchgeführt. Die Sache mit der 
			unerwartet eintreffenden Bürgschaftsforderung etwa. Die glücklich 
			mißlungene Aktienspekulation. Die Irritation durch die - allerdings 
			sehr unangekündigt ins Geschehen tretende - Exgeliebte.
 Das Buch gehört wohl zu den am wenigsten erfolgreichen des mit Recht 
			vielgelesenen Erfinders von Sherlock Holmes. Es atmet aber denselben 
			Scharfsinn der Menschenbeobachtung, denselben unverwechselbaren 
			Humor. Der Privatinitiative zur deutschen Renaissance des gesamten 
			Doyle, die sich hinter dem Verlagsnamen 28 Eichen verbirgt, gebührt 
			ein Verdienstorden.
 Klaus-Peter Bungert 
			(Trier) Quelle: http://www.amazon.de/product-reviews/3940597090/ref=dp_top_cm_cr_acr_txt?ie=UTF8&showViewpoints=1 |