Verlag 28 Eichen |
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Endlich auf Deutsch erschienen! 5. Dezember 2009
Von
SaRa
Jemand wie ich, der sich für die Werke des schottischen Schriftstellers
Sir Arthur Conan Doyle interessiert, hat schon öfter von dem Briefroman
"The Stark Munro Letters" gehört, ohne ihn lesen zu können. Denn das
Buch wird häufig herangezogen und zitiert, wenn es um die Lebensumstände
des jungen Arztes Conan Doyle und seinen genialischen Studienfreund Budd
geht, der das Vorbild für den streitsüchtigen Professor Challenger
abgab. Nun ist das viel zitierte Buch auf Deutsch erschienen - endlich,
muss ich sagen, denn es bietet Aufschlüsse, die für das Verständnis von
Conan Doyles Schaffen insgesamt wichtig sind. Zum Beispiel haben mir die
ungewöhnlichen religionskritischen Überlegungen erst so recht deutlich
gemacht, worum es in seinem Entführungsroman "Tatort Ägypten"(erschienen
im Wiesenburg Verlag) letztendlich geht. Auch Doyles Hinwendung zum
Spiritismus, die mir immer wie eine Abkehr vom wissenschaftlichen Denken
vorgekommen ist, erscheint mir jetzt in einem ganz anderen Licht. Und
was ich überhaupt nicht ahnte: Das Buch hat Szenen von umwerfender Komik
(wenn etwa Budd seine Patienten behandelt oder ein Pferd zureitet)!
Der bekannte Doyle-Übersetzer Reinhard Hillich hat den Roman in gewohnt souveräner Weise ins Deutsche übertragen, sowie informative Sachanmerkungen und ein anregendes Nachwort geschrieben, das auch auf biografische Umstände hinweist, die im Buch eher verschleiert werden.
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Eine Entdeckung 2. April 2012
Dieser Briefroman ist kein bißchen weniger spannend als die grandiosen
Sherlock Holmes-Geschichten desselben Verfassers. Die ungeschminkten
Analysen, der klare Blick auf Realitäten unserer Existenz (und der
Geistesgeschichte), die uneitle (Selbst-)Darstellung, in der Tat mit
Humor gewürzt, wie der Vorredner schon feststellte, machen das Buch zu
einer erfrischenden und lehrreichen Lektüre. Das hat ein blitzgescheiter
Kopf geschrieben, einer der richtig guten Menschenkenner und Überblicker
des realen Lebens.
Die Edition - deutsche Erstausgabe 115 Jahre nach Erscheinen des englischen Originals! - ist in doppelter Weise griffig: haptisch gediegen in angenehmer Schriftgröße auf bestem Papier gedruckt und flüssig übersetzt. Manches redaktionelle Versehen nimmt man gern inkauf: hier ein fehlendes, dort ein überzähliges Genitiv-s, hier eine Konjunktion, dort eine Präposition, die abhanden kam. Es ist ein klarer, ungewöhnlicher, nirgendwo weitschweifiger Text, richtig gesunde realistische Romanliteratur, die dem Kenner zudem wertvolle Einblicke in Doyles Denken und die mentalen Grundlagen seines Schaffens vermittelt. Lesen!
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