Man könnte manchmal an der Welt verzweifeln. Zu häufig und zu fundamental kollidiert Tag für Tag der eigene Wertekanon mit dem Erlebten. Um ohne seelischen Schäden still vergnügt und mit sich im Reinen zu überleben, kann es hilfreich sein, den Blick für die „Geschichte hinter der Geschichte“ zu schärfen, es sei denn, man strickt den eigenen Lebensentwurf um und fristet sein Dasein fortan als Griesgram, Totalverweigerer, Eremit oder militanter Besserwisser.

Der Autor vertritt in seinem humoristisch-satirischen Realsatiren & Alltagsgrotesken die Ansicht, dass auch die abstrusesten, skurrilsten, frechsten, ärgerlichsten oder erbärmlichsten Alltagsphänomene, die dem Leser begegnen, Facetten enthalten, die ihn, wenn er sie mit dem geschärften Blick des Ad-hoc-Phänomenologen zielsicher aufgespürt und durchleuchtet hat, seelisch wieder ausbalancieren können – und mag die Diskrepanz zwischen dem Erlebten und den eigenen Wertvorstellungen auch noch so groß sein.

Sein Plädoyer lautet: Ärgern Sie sich nicht über die Zumutungen, die an Sie herangetragen werden, sondern lernen Sie, sich zu wundern. Keine schmalen Lippen, keine malmenden Zähne, sondern hochgezogene Augenbrauen und vielleicht ein angedeutetes Lächeln sind angesagt.

Jörg Greck:
Rein rechtlich ist das alles kein Problem
Realsatiren & Alltagsgrotesken
28 Eichen, Barnstorf 2015. 300 S. 19,50 €.
Format 12 x 19, 315 g. Softcover
ISBN: 978-3-940597-74-8
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Natürlich können Sie weiter so herumwursteln, wie Sie das all die Jahre schon gemacht haben. Ist ja halbwegs gut gegangen. Aber haben Sie nicht auch manchmal das Gefühl, da müsste eigentlich mehr drin sein für Sie? Haben Sie sich nicht schon mal gefragt, warum bin ich nicht längst steinreich und habe jede Nacht einen anderen Hasen im Bett? Lotto, Drogen, Ü 40-Parties, eine andere Frisur? Sie haben alles schon versucht, aber nichts hat wirklich geholfen.

Sie haben keine Zeit mehr zu vertrödeln! Sie sind jetzt über 20 und sollten eigentlich wissen, wo der Hammer hängt. In Ihrem Alter hatte Bill Gates schon seine ersten Millionen gemacht und Casanova sieben erfolgreich behandelte Geschlechts-erkrankungen hinter sich.

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Ein Beispiel mag das verdeutlichen: Ich traf vor einiger Zeit auf dem Gleis 33 des Hagener Hauptbahnhofs Herrn L. aus G., der auf den Zug nach N. wartete. Es war ein grauer, trister Tag und er weinte gar bitterlich. Ich legte ihm meine linke Hand auf die Schulter und sprach: „Sag an, braver Mann, warum weinest du?“ Er schüttete mir sein Herz aus und ich sprach sodann zu ihm: „Trockne deinen Tränen, dir kann geholfen werden“. Nachdem er mir zugehört hatte, bestieg er lächelnd und beschwingten Schrittes den Zug nach N., nicht ohne mich umarmt und meine Hände geküsst zu haben. „Ja, so mach ich’s jetzt“, lautete sein Abschiedsgruß. Jetzt erhielt ich Post von ihm. Er hatte innerhalb kürzester Zeit drei erfolgreiche Konkurse hingelegt, sein Geld sicher in der Schweiz deponiert, vier Ehefrauen verschlissen und verbrachte gerade die Flitterwochen mit seiner fünften in Davos.

Also, wenn auch Sie den Sprung vom Loser zum Winner machen wollen, wie jener Herr L. aus G., der an einem grauen und tristen Tag auf dem Gleis 33 des Hagener Hauptbahnhofs bei seiner Reise nach N. eine „Verwandlung“ durchmachte, die in ihrer Dramatik der von Gregor Samsa in Kafkas gleichnamiger Erzählung in nichts nachsteht, dann greifen Sie jetzt zu und sichern sich eines der letzten Exemplare der nahezu ausverkauften 1. Auflage meines Erfolgstitels.