Verlag 28 Eichen


Cover: Olaf R. Spittel 2005 unter Verwendung eines anonymen Stiches.

Deutsche Erstausgabe: A. Conan Doyle, Onkel Bernac,
Verlag von Philipp Reclam jun., Leipzig 1909.
Reclams Universal-Bibliothek, Band 5157/5158.

Sir Arthur Conan Doyle:
Die Abenteuer des Louis de Laval
Roman. Originaltitel: Uncle Bernac (1897)
Aus dem Englischen von Dr. Victor Eltz
Sir Arthur Conan Doyle: Ausgewählte Werke, Band 4
Herausgegeben von Olaf R. Spittel
Verlag 28 Eichen, Barnstorf 2006. 216 S. 15,50 €.

Format 12 x 19. 234 g. Softcover
ISBN: 978-3-9809387-6-1

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Ja, das war eine schreckliche Nacht, damals im Frühling des Jahres 1805, da ich nach vierzehn­jähriger Verbannung zum erstenmal den Boden meines Vaterlandes wieder betrat, dessen Zierde und Stütze meine Familie Jahrhunderte hindurch gewesen. Es hatte mir übel mitgespielt, das Land meiner Väter; unsere Verdienste hat es mit Beschimpfung und Verbannung belohnt. Aber jetzt war alles vergessen. Ich fiel auf die Knie und küßte mit Inbrunst den Boden der geliebten Heimat.

Sir Arthur Conan Doyle, 1859 - 1930

 

Leseprobe    

 

Rezension:

Farbensprühendes Porträt 21. Juli 2012

Von Klaus-Peter Bungert

Was ist das für ein großartiger Autor! Bei jedem Buch eine neue Seite. Hier führt Doyle den Leser in unmittelbare Nähe Napoleon Bonapartes. Wir sind bei einem ungezogenen Emporkömmling, Träumer, Workoholic und Alleswoller zu Hause. Alles kontrolliert er, nichts gibt er aus der Hand. Seine Umgebung drangsaliert er mit Launen und bösen Aussprüchen. Wen er schätzt - oder für seine Absichten benutzt -, dem verhilft er unerwartet zum Glück. Peinliche Widersprüche, zynische Seiten, maßlose Auftritte - Napoleon steht über den Normen.

Es liest sich wie der Archetypus eines Löwegeborenen (der Napoleon war) der unangenehmen Sorte, mit allem Visionären, ins Allgemeine Weisenden, Mitdenkenden und Anmaßenden. Wer möchte, kann die Darstellung, die in eine nette Privatgeschichte eingelagert ist, als Typologie eines Diktators lesen. Wobei man selbstverständlich nicht alle Details auf jeden anderen Despoten übertragen darf. So brachte Napoleon niemanden aus weltanschaulichen oder rassischen Gründen um. Er hatte es mit Frauenäffären und -affärchen und war von ungeheurem Fleiß. Seine Visionen hatten einen vernünftigen Kern, er bedauerte dabei, nicht wie Alexander der Große Halbgottstatus zu erlangen.

Man möchte Doyles unmittelbare Darstellung als Porträt des historischen Napoleon nehmen. Falls das täuscht, ist es eine perfekte Täuschung.

Klaus-Peter Bungert

 

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