Verlag 28 Eichen |
REZENSIONEN
Rezension von Irene Weiser
Die absurden Abgründe des Alltäglichen
Wieder mal eine Neuauflage eines kaum bekannten Autors, den zu entdecken sich
lohnt... Gerade 33 Jahre alt war Hermann Harry Schmitz, als er sich 1913 das
Leben nahm. Hinterlassen hat er zahlreiche Kurzgeschichten und Skizzen, von
denen die besten mit Katastrophen aufwarten, wie man sie wahrlich nicht selber
erleben will...
Bauchschmerzen vom Lachen, 10. Oktober 2005
Von Ein Kunde (Quelle)
Rezension von SPASSPREDIGER auf www.buch.de An wen denken Sie, wenn Sie an Düsseldorf und Literatur denken? Richtig - natürlich an Heinrich Heine, der am 13. Dezember 1797 als Harry Heine in Düsseldorf das Licht der Welt erblickte. Und natürlich denken Sie, wenn Sie an Heine denken, ziemlich schnell an gallige, kluge Satiren. Aber wussten Sie, dass Düsseldorf einen zweiten großen Harry hat? Hermann Harry Schmitz kam am 12. Juli 1880 auf die Welt - und leider, leider ist er nicht lang in ihr geblieben: Schon 33 Jahre später verließ er sie wieder. Allerdings reichte ihm die Zeit, um zwei Bücher zu verfassen - die Veröfentlichung des zweiten, dem "Buch der Katastrophen", hat er freilich leider nicht mehr selbst erlebt. Nur gut, dass es heute, rund 100 Jahre nach seinem Erscheinen, lieferbar ist - denn die 30 Geschichten darin sind überraschend frisch und lassen ahnen, zu welcher Bekanntheit es Schmitz zweifellos gebracht hätte, wenn ihm ein wenig mehr Zeit auf Erden beschieden gewesen wäre. Als sich die Dadaismus-Bewegung gründete, war Schmitz schon unter der Erde - wer aber seine Geschichten liest, wird feststellen, dass sie vom gleichen Geist durchweht sind. Mit anderen Worten: Schmitz nimmt schon einiges vorweg, was erst viel später populär wurde. Anders ausgedrückt: Können Sie mit dem absurden Humor eines Helge Schneider etwas anfangen? Mögen Sie die Geschichten von Max Goldt? Können Sie über die Cartoons und Erzählungen von Eugen Egner lachen? Und finden Sie, dass die Sketche der Komikertruppe Monty Python's Flying Circus eigentlich Schulstoff sein müssten? Dann kennen Sie Hermann Harry Schmitz vielleicht ja schon. Wenn dem aber nicht so ist, haben Sie jetzt Grund zur Freude, weil Sie eine tolle Neuentdeckung machen können. Der Spassprediger meint: Lesen und staunen: Wer die Geschichten von Hermann Harry Schmitz liest, dem
werden sie möglicherweise ganz schnell wieder einfallen, wenn er das nächste Mal
irgendeinen Comedian im Fernsehen sieht. Und vielleicht denken, dass viele von
denen Zwerge sind, die auf den Schultern von Riesen stehen, von denen er lange
Zeit gar nichts wusste. Empfehlung: Freunde absurden Humors können die Sammlung
mit 30 von Schmitzens grotesken Geschichten bedenkenlos kaufen. Ich lese querbeet - bis hin zu Kartoffeln. Einer der interessantesten Stoffe, an denen ich in der letzten Zeit Geschmack gefunden habe, war übrigens ein Buch über Salz. Quelle
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