Verlag 28 Eichen


Cover Ein gefährlicherAusflug

Titelfoto: Olaf R. Spittel (2005)

Erstveröffentlichung der Originalsausgabe in Fortsetzungen im Strand Magazine, May bis Bezember 1897

Erstveröffentlichung der überarbeiteten und erweiterten Original-Buchausgabe: A. Conan Doyle. The Tragedy of the Korosko.
Smith, Elder  Co., London 1898.
Deutsche Erstausgabe: A. Conan Doyle, Ein gefährlicher Ausflug,
Verlag von J. Engelhorn, Stuttgart 1899. Engelhorns Allgemeine Romanbibliothek, Band 23.

Sir Arthur Conan Doyle: Ein gefährlicher Ausflug
Roman. Originaltitel: The Tragedy of the Korosko (1898)
Aus dem Englischen von Ferdinand Mangold
Sir Arthur Conan Doyle: Ausgewählte Werke, Band 2
Herausgegeben von Olaf R. Spittel
Verlag 28 Eichen, Barnstorf 2006. 200 S. 15,50 €. Format 12 x 19. 217 g. Softcover
ISBN-10: 3-9809387-4-3
ISBN-13: 978-3-9809387-4-7

Email an den Verlag

 


Warum die Zeitungen niemals etwas über das Schicksal des Nildampfers "Korosko" gebracht haben, wird wohl vielen Leuten rätselhaft vorkommen, denn in unsern Tagen, wo die Presse ihre feinen Fühlfäden bis in die entlegensten Gegenden ausstreckt und der leisesten Anregung folgt, muß es fast unglaublich erscheinen, daß ein Vorfall von solcher Bedeutung erst nach so langer Zeit zur allgemeinen Kenntnis gelangt, aber der Leser muß sich mit der Erklärung begnügen, daß triftige Gründe, teils persönlicher, teils politischer Art, diese Zurückhaltung notwendig machten … Damals, als sie sich zutrugen, wurden diese Ereignisse allerdings einer großen Zahl von Leuten bekannt, und es erschien sogar eine Art Bericht darüber in einem Provinzialblatte, der jedoch keinen Glauben fand; jetzt liegen sie indessen in Form einer Erzählung vor.
 

Sir Arthur Conan Doyle, 1859 - 1930

 

Leseprobe

 

Entführungsdrama in der Wüste
Von Jens Wiegmann 24. Januar 2009 (welt.de)

"In der Grenzregion zu Niger wie auch im Norden Malis kommt es seit vielen Jahren zu Aufständen von Tuareg, einem Nomadenstamm, dessen Lebensraum sich über mehrere Länder der Region erstreckt. Ihre Hauptforderungen an die Regierung Malis: mehr Autonomie und mehr Teilhabe an dem Wirtschaftswachstum des Landes. Im Jahr 1992 wurde ein Friedensabkommen geschlossen. Die Tuareg fühlten sich jedoch weiterhin benachteiligt und griffen erneut zu den Waffen, auch weitere Abkommen in den kommenden Jahren brachten keinen Frieden. "Wir haben nicht alle Bedingungen des Abkommens von 1992 erfüllt", gibt Touré im Gespräch mit der WELT zu. Der Geografie- und Geschichtslehrer, der später eine Militärlaufbahn einschlug und zum General aufstieg, hatte 1991 die autokratische Regierung gestürzt, sich aber bereits im Juni 1992 nach demokratischen Wahlen wieder aus der Politik zurückgezogen. Mit dem Sieg bei der Präsidentschaftswahl 2002 übernahm er erneut die Führung des Landes. Im Jahr 2007 wurde er für fünf Jahre wiedergewählt. Mali gilt als eine der wenigen stabilen Demokratien auf dem Kontinent.
Heute sei die Situation aber eine andere als in den 90er-Jahren, es gehe nicht um Unruhen unzufriedener Nomaden. Es sei eine Tuareg-Gruppe, die vor allem für die Gewalt verantwortlich sei, sagt Touré. Anführer soll Ibrahim ag Bahanga sein, ein desertierter malischer Offizier. Seine Privatarmee umfasse nur etwa 150 Mann, aber die Truppe, mit der er konkurrierende Clans und das malische Militär gleichermaßen bekämpft, sei gut ausgerüstet, mit modernen Waffen und Landminen. Bei heftigen Gefechten im vergangenen Dezember in der Stadt Nampala, etwa 400 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bamako, seien die Männer mit 50 Geländewagen angerückt, 30 von ihnen mit aufgebautem Maschinengewehr, sagt Touré. Die Gruppe sei sehr flexibel, sie tauche ständig an anderen Orten auf."
Quelle: http://www.welt.de/welt_print/article3081832/Entfuehrungsdrama-in-der-Wueste.html

 

Rezension

Von Klaus-Peter Bungert

Eine Reisegesellschaft am Nil. Ein Ausflug an die gefährdete Landesgrenze. Entführung durch arabische Milizen. Zwei Touristen kommen um, die andern werden verschleppt und nach strapaziösen Etappen auf erschöpften Kamelen von der britisch-ägyptischen Armee gerettet.

Die Geschichte verarbeitet einen Vorfall aus den 1880er Jahren. Die knappe Schilderung erfaßt Zustände, Gedanken und das exotische Ambiente einer faszinierenden Wüsten- und Flußlandschaft und konfrontiert den Leser mit existentiellen Situationen und Reaktionen. Der Arzt und Menschenkenner Doyle beschreibt in perfekter Verbindung von Empathie und Distanz, wie sich Menschen von der frommen Wohltäterin bis zum Freigeist, vom gefühleblockierten Pedanten bis zum altgedienten Soldaten, vom verwöhnten Mädchen aus gutem Hause bis zum Geistlichen einer Minderheitenkirche verhalten, solidarisieren und wandeln. Die Beschreibung ist so gehalten, daß sie sich mühelos auf andere Extremsituationen übertragen läßt.

Ich habe selten Gleichwertiges zum Thema Menschen in Gefahr gelesen. Grandios!